Lungenmeridian
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Lungenmeridian [Shou Taiyin Feijing / orbis pulmonalis]


Verlauf

Der Lungen-Meridian entspringt in seinem inneren Verlauf dem mittleren Erwärmer im Bereich des Solarplexus, zieht nach unten zum querliegenden Dickdarm, kehrt zurück zum Magen, durchläuft das Zwerchfell und dringt in die Lunge ein. Von dort zieht er dann entlang der Luftröhre nach oben und dann schräg nach unten zur äußeren Schulter, wo er unter dem Schlüsselbein im Punkt Lu1 an die Oberfläche dringt. 

Von dort verläuft der Lungen-Meridian weiter am medialen Rand des vorderen Anteils des M. deltoideus und entlang der lateralen Seite des M. biceps brachii in die Beugefalte des Ellbogens (Lu5).  

Über den Unterarm verläuft der Lungen-Meridian entlang des M. brachioradialis zum Processus styloideus radii (Lu7) und folgt dann dem radialen Rand der Arteria radialis bis zum Handgelenk (Lu9), zieht über den Daumenballen und die radiale Seite des Daumens und endet am radialen Nagelfalzwinkel des Daumens (Lu11). 

Von Lu7 verläuft ein Nebenast des Lungen-Meridians über den Handrücken und über die radiale Seite des Zeigefingers zur Zeigefingerspitze, wo er sich mit dem Dickdarm-Meridian im Punkt Di1 verbindet.

Indikationen

Viele Wirkungen des Lungen-Meridians stehen in direktem Zusammenhang mit seinem Verlauf und mit den Funktionen des Organs Lunge: 

  • behandelt rebellierendes Lungen-Qi, das sich durch Störungen in den Atmungsfunktionen wie Husten, Kurzatmigkeit, Niesen oder Asthma manifestiert;   
  • stellt die verteilende Funktion der Lunge wieder her, wenn diese durch einen äußeren pathogenen Einfluss beeinträchtigt wurde, der in die oberflächliche Energieschicht des Körpers (Tai Yang) eingedrungen ist; 
  • behandelt Beschwerden der Nase wie auch Nasenbluten und verstopfte Nase;  
  • behandelt Erkrankungen des Rachens wie Trockenheit, Entzündung, Blockade, Schwellung und Schmerzen;
  • behandelt Ödeme und Harnverhalten, wenn die Ursache eine Beeinträchtigung der Lungenfunktion ist, die Wasserwege zu regulieren und die Verteilung und Absenkung zu kontrollieren; und
  • behandelt Erbrechen infolge von rebellierendem Magen-Qi.  

Häufigste Indikationen des Lungen-Meridians sind Erkrankungen der Atmungsorgane, Beschwerden von Hals, Rachen, Nase und Haut sowie schmerzhafte Beschwerden im Verlauf des Meridians wie Tennisarm oder Schulter-Arm-Syndrom.  

Psychologische Indikationen nach Masunaga

Die psychologischen Indikationen des Lungen-Meridians leiten sich nach Masunaga von den Funktionen der Lunge ab, Widerstand gegen Einflüsse von außen aufzubauen und Unbenötigtes auszuscheiden.   

Symptome des Kyo-Zustandes sind die Neigung zum geistigen Zusammenbruch, Herzklopfen, starke Ängstlichkeit, wenig Ausdauer und eine antisoziale Einstellung

Symptome des Jitsu-Zustandes sind eine sich rasch aufbauende Wut über Kleinigkeiten verbunden mit der Unfähigkeit loszulassen sowie die Tendenz nach Luft zu ringen und beim Atmen zu seufzen.

Spezielle Punkte für die Lunge und den Lungen-Meridian

Zustimmungspunkt (Shu) Bl13
Alarmpunkt (Mu) Lu1
Quellpunkt (Yuan) Lu9
Durchgangspunkt (Luo) Lu7
Akutpunkt (Xi) Lu6
Tonisierungspunkt Lu9
Sedierungspunkt Lu5
Meisterpunkt (Mai Hui) für das Gefäßsystem und den Puls Lu9
Schlüsselpunkt (Bamaijiaohui) des Konzeptionsgefäßes (Ren Mai) Lu7

Antike Punkte

Jing 1 (Jing/Brunnenpunkt) Lu11
Jing 2 (Rong/Laufpunkt) Lu10
Jing 3 (Shu/Gleitpunkt) Lu9
Jing 4 (Jing/Fließpunkt) Lu8
Jing 5 (He/Eintrittspunkt) Lu5

Holzpunkt Lu11
Feuerpunkt Lu10
Erdepunkt Lu9
Metallpunkt Lu6
Wasserpunkt Lu5

Erfahrungsstellen

Lu1 für die Lungen
Lu7 für die Lungen und den Nacken
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